Mycelium - A Nourishing Community

Annina Mosimann & Fernando Munizaga

Materialtheater-Performance

transducers, live electronics, amplified guitars, amplified percussions, table, dough

2021

© Patricio Gonzalez

„She walked, walked, and walked, and there stood a hut on chicken legs. She said: „Hut, hut, turn your eyes to the forest, your gate to me, so I can go in and out.“ The hut turned its eyes to the forest, and its gate toward her. She went in and there sat Baba Yaga, her breasts hanging over a rod, she was raking the coals with her nose and was sweeping the stove with her tongue. Baba Yaga asked: „Fair Maiden, have you come of your own will or not?“ 

(Nach verschiedenen gesprochenen Überlieferungen von Geschichten der Baba Yaga (einer populären Hexenfigur aus der slawischen Mythologie), besonders aus: Razumova and Sen ́kina, 1974, no.9., erwähnt in:"Baba Yaga : the ambiguous mother and witch of the Russian folktale", Andreas Johns, Peter Lang Publication, New York, 2004)  

© Patricio Gonzalez

„She walked, walked, and walked, and there stood a hut on chicken legs. She said: „Hut, hut, turn your eyes to the forest, your gate to me, so I can go in and out.“ The hut turned its eyes to the forest, and its gate toward her. She went in and there sat Baba Yaga, her breasts hanging over a rod, she was raking the coals with her nose and was sweeping the stove with her tongue. Baba Yaga asked: „Fair Maiden, have you come of your own will or not?“ 

(Nach verschiedenen gesprochenen Überlieferungen von Geschichten der Baba Yaga (einer populären Hexenfigur aus der slawischen Mythologie), besonders aus: Razumova and Sen ́kina, 1974, no.9., erwähnt in:"Baba Yaga : the ambiguous mother and witch of the Russian folktale", Andreas Johns, Peter Lang Publication, New York, 2004)  

Ausgehend von Körperbildern aus Gesellschaft, Mikrobiologie, Volksmärchen und Träumen begeben wir uns auf die Suche nach dem mütterlichen Körper. Die Grenzen zwischen den Organismen verschwimmen - wir tauschen Informationen aus zwischen Hefebakterien und Hautzellen, zwischen Trommelfell und Sehnerv. Wir wachsen, wir breiten uns aus, wir zerteilen uns in tausend Stücke. Wo beginnt mein Körper? Und bin ich eigentlich freiwillig hier? 


MYCELIUM ist eine Figuren- und Materialtheater-Perfomance von Annina Mosimann und Fernando Munizaga, in der Sound und Bewegung untrennbar miteinander verflochten sind. Durch die komplexe Soundinstallation sind Körper und Stimme der Performerin sowie das Material Sauerteig mit Objekten, Instrumenten und Mikrofonen so miteinander verbunden, dass sie sich gegenseitig in ihrem Spiel beeinflussen. Im Zuschauerraum sind Instrumente mit sogenannten Schallwandlern installiert, welche Sound erzeugen. Die Spielerin auf der Bühne reagiert und agiert mit diesen Geräuschen, beeinflusst sie und wird von ihnen beeinflusst, da Mikrofone auf der Bühne direkt mit den Schallwandlern im Zuschauerraum zusammengeschaltet sind. So entsteht ein Zusammenspiel zwischen Instrumenten und Material, zwischen Spielerköper und Sound, und ein Dialog zwischen zwei Künstler*innen entsteht, wo nicht mehr klar ist, wer die Impulse gibt und wer sie aufnimmt. Ein Stück, in dem Hefeteig, Hautzellen und Elektronik ein dicht verflochtenes Myzel bilden, in dem alles miteinander verbunden ist.

© Patricio Gonzalez

Annina Mosimann (*1991, Bern) ist Puppenspielerin, Performerin, Musikerin und bildende Künstlerin. Sie studierte Bildende Kunst an der HSLU Luzern und zeitgenössische Puppenspielkunst an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, wo sie 2021 mit dem Bachelor abschloss. Seither arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in eigenen Projekten und in verschiedenen Theaterproduktionen in der Schweiz, Deutschland und Frankreich. In ihrer eigenen künstlerischen Arbeit ist sie besonders von Themen des Unbewussten und des Traums fasziniert und erforscht das Zusammenspiel von Klang und Bewegung. Im Mittelpunkt stehen dabei Figuren, Objekte, Material und der menschliche Körper. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von darstellender und bildender Kunst sowie experimenteller Musik.

www.anninamosimann.com

@anninamosimann

Fernando Munizaga (Chile, 1986), Komponist, Gitarrist und Sound-artist, studierte an der Universidad Católica de Chile, am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris und an der HMDK in Stuttgart. Bei seiner Arbeit konzentriert er sich auf die konzeptuelle Erkundung und die prosodische, phonetische und strukturelle Analyse verschiedener poetischer Texte aus diversen Kulturräumen. Die aus dieser Forschung resultierenden Materialien lässt er in musikalische Kompositionen einfließen, wobei er sowohl instrumental als auch elektronisch arbeitet. Derzeit experimentiert er mit hybriden Formaten zwischen Theater, Konzert und Klanginstallation. Im Jahr 2022 erhielt er das Baden-Württemberg Stipendium für Musik. 

https://soundcloud.com/fernandomunizaga

Mycelium is possible with the support of  the Swiss Arts Council Pro Helvetia